Großveranstaltungen und andere im Vorfeld bekannte Sonderlagen waren bezüglich der Einsatzvorbereitung für Rettungsdienste schon immer eine besondere Herausforderung.
Spätestens seit den tragischen Ereignissen in Duisburg rücken Veranstalter und Sicherheitsorgane deutlich enger in den Fokus von Öffentlichkeit, Politik und Justiz. Die weltpolitische Lage und die damit verbundene abstrakte Gefahr von Gewaltakten mit extremistischem Hintergrund tun ihr Übriges.
Im Juni und Juli 2020 trägt die UEFA ihre Fußball-Europameisterschaft zum ersten Mal in paneuropäischem Rahmen aus. In 12 europäischen Großstädten - von Irland bis Italien, von Bilbao bis Sankt Petersburg - finden 51 Fußballspiele statt. Neben den eigentlichen Spielen wird es zahlreiche zusätzlich organisierte Veranstaltungen und Events geben. Aber man muss auch mit spontanen Freudenfeiern von Fußballfans auf den Straßen und öffentlichen Plätzen rechnen.
Wie es bei Sportveranstaltungen dieser Größenordnung die Regel ist, hat die Politik gegenüber der UEFA eine Garantie abgegeben, dass die Sicherheit für Sportler, Besucher und Organisatoren gewährleistet sein wird. Für die Sicherheitsbehörden bedeutet diese Garantie, dass die Vorbereitungen auf die EURO 2020 unter anderen Rahmenbedingungen ablaufen müssen, als für normale Fußballspiele.
Die Planungsziele, die es an den vier EURO-Spieltagen in der Landeshauptstadt München in den Bereichen Brandschutz, Technische Hilfeleistung, ABC-Schutz und Massenanfall von Notfallpatienten und Betroffenen zu erreichen gilt, sind die Konsequenz dieser Rahmenbedingungen. Die Ziele sind - wie seinerzeit bei der FIFA-WM 2006 - hoch gesteckt. Sie zu erreichen wird das Zusammenwirken aller Beteiligten erfordern. Alle Prozesse der Gefahrenabwehr müssen aufeinander abgestimmt sein. Angefangen bei der Einsatzvorbereitung, über die Alarmierung, die Einsatzführung vor Ort, die Maßnahmen der Einsatzkräfte, die Übernahme von Patienten in den Kliniken, die rückwärtige Führung in der Integrierten Leitstelle und im Katastrophenschutz-Stab bis hin zur Einsatzmittellogistik und Versorgung.
Jeder, der in dieses Gewerk involviert ist, wird gebraucht. Nur gemeinsam geht es zum Erfolg bei diesem Einsatz zur EURO 2020.
Zur Person:
Peter Hornburger
Diplom-Biologe
Universität Regensburg, Schwerpunkte Mikrobiologie, Biochemie, Genetik und Humanphysiologie
Rettungsschwimmer, Rettungstaucher, Motorbootführer
1987 bis 1995
BRK Wasserwacht OG Kaufbeuren und Regensburg
Rettungsassistent
seit 1990
Rettungsdienstbereiche Kempten, Regensburg, Fürstenfeldbruck und München
Organisatorischer Leiter und Einsatzleiter Rettungsdienst
2007 bis 2019
Rettungsdienstbereich München
Berufsfeuerwehr München
Einsatzdienst als Direktionsdienst / Örtlicher Einsatzleiter
1997 - 2003 Persönlicher Mitarbeiter des Dienststellenleiters
seit 2003 Leiter der Einsatzplanung