Social Media PolicySocial Media Policy

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Zum Geleit

Wir haben diese Social Media Policy 2010 im Rahmen eines Wikis gemeinsam für Rotkreuzangehörige erarbeitet.


Social Media Policy

Digitale Medien und insbesondere Social Software sind Teil der Lebenswirklichkeit unserer Mitglieder. Wir wollen daher Handlungsempfehlungen für einen bewussten Umgang mit Informationen aufstellen, um Mißverständnisse und Schaden für das Rote Kreuz zu vermeiden. Denn die persönliche Darstellung in sozialen Netzwerken mag zwar Privatsache sein, sie bleibt jedoch nie komplett privat und jede persönliche Äußerung eines Rotkreuzmitglieds wird unter Umständen auch dem Roten Kreuz zugerechnet werden.

Es geht nicht darum, Diskussionen zu vermeiden und die freie Meinungsäußerungen zu verbieten, sondern um einen Konsens für einen respektvollen und verantwortungsbewussten Umgang miteinander.

Grundidee dahinter ist ein positiver und aktivierender Zugang, der die Chancen der neuen Medien sieht. Also "Communicate and Coordinate" statt "Command and Control".

Die Idee zu diesen Handlungsempfehlungen entstand aus den Social Media Guidelines der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) (sm4good.com/wp-content/uploads/2009/11/Red-Cross-Red-Crescent-SocialMedia-Guidelines.pdf) sowie der Social Media Policy des Österreichischen Roten Kreuzes (blog.roteskreuz.at/wiki/index.php/Social_Media_Policy). Die Empfehlungen sollen jedoch kein statisches Dokument sein, sondern von der gemeinsamen Ergänzung, Weiterentwicklung und Diskussion leben.

Grundlagen

Obwohl wir als Rotkreuzmitglieder in der Regel nicht für die Organisation sprechen, können unsere Äußerungen dennoch dem Roten Kreuz zugerechnet werden. Wir fühlen uns daher bei jeder Kommunikation und besonders in sozialen Netzwerken dem Wertefundament des Roten Kreuzes verpflichtet. Dies sind die sieben Grundsätze der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung (www.bereitschaften.brk-muenchen.de/unsere-idee/unsere-grundsaetze/) sowie das Leitbild des Deutschen Roten Kreuzes (www.drk.de/ueber-uns/auftrag/leitlinien.html). Zudem sind wir uns der allgemeinen Verhaltensregeln in digitalen Medien bewusst ("Netiquette") [1] (de.wikipedia.org/wiki/Netiquette).


Wer kommuniziert?

Frei nach dem Grundsatz von Paul Watzlawick (de.wikipedia.org/wiki/Paul_Watzlawick) „man kann nicht nicht kommunizieren“, wird jede Kommunikation eines Rotkreuzlers in den sozialen Medien auf die eine oder andere Weise dem Roten Kreuz zugeschrieben werden.

Daher ist es auch nicht sinnvoll, für das Thema Social Media einzelne „SprecherInnen“ zu definieren, die für alle anderen kommunizieren. Wichtig ist in jedem Falle, die „offizielle Kommunikation“ der Organisation, die von den gewählten und bestimmten Vertreterinnen und Vertretern wahrgenommen wird (also Präsident oder Präsidentin, Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen, Leiter und Leiterinnen, Presse- und Medienarbeiter (PuMA), …) von der informellen Information, also der persönlichen Meinung einzelner, zu trennen.

Wir rufen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf, die neuen Medien zu nutzen und die Botschaft der Menschlichkeit auch über diese Kanäle zu verbreiten.


Privat, beruflich, dienstlich?

Kommunikation im 21. Jahrhundert lässt die Grenzen zwischen beruflicher und privater Kommunikation verschwimmen. Noch unklarer ist die Situation im Bereich von Ehrenamtlichen. Wann bin ich Rotkreuz-Mitarbeiter oder -Mitarbeiterin, wann bin ich von meinem Engagement beeinflusst, wann bin ich ganz privat?

Daher ist immer der „gesunde Menschenverstand“ gefragt, wenn man in sozialen Netzwerken auftritt. Umso eher man sich selbst im Umfeld des Roten Kreuzes positioniert, umso mehr muss man auch auf die Interpretation der Aussagen achten.

Wenn das eigene Profilfoto beispielsweise in Rotkreuz-Uniform aufgenommen wird, dann ist es nicht angebracht, parteipolitische Statements abzugeben, oder sich in einen (partei)politischen Diskurs einzumischen.


Politisches Engagement

Selbstverständlich steht es jedem Rotkreuz-Angehörigem frei, politische Einstellungen zu haben und sich im demokratischen Diskurs auch politisch zu engagieren. Im Rahmen seines Social Media-Auftritts sollte aber tunlichst darauf geachtet werden, sein persönliches Rotkreuz-Engagement von jeglichem politischen Statement abzutrennen, speziell, wenn es sich um Inhalte handelt, die mit den Grundsätzen des Roten Kreuzes nicht in Einklang zu bringen sind.


Eigene Geschäfte

Analog zum politischen Engagement ist auch unsere persönliche, geschäftliche oder berufliche Tätigkeit Privatsache und unterliegt keinen Einschränkungen. Im Rahmen unserers eigenen Social Media Auftritts gilt es allerdings, persönliche Geschäfte vom ehrenamtlichen Engagement beim Roten Kreuz zu unterscheiden. Speziell wenn die eigenen wirtschaftlichen Aktivitäten im Umfeld der Rotkreuz-Leistungsbereiche angesiedelt sind, ist hier besondere Vorsicht geboten, um für Andere jegliche Verwechslungsgefahr auszuschließen.


Umgang mit Kritik

Gerade in verschiedenen öffentlichen Foren, in traditionellen Medien aber auch in sozialen Netzwerken gibt oft Kritik an der Arbeit des Roten Kreuzes, an der Organisation selbst oder an verschiedenen Inhalten. Diese ist nicht immer objektiv, förmlich und wertschätzend formuliert. Hier muss man aufpassen, nicht automatisch in die selbe Tonalität zu verfallen. Wenn man glaubt, selbst reagieren zu müssen, so empfiehlt es sich, einen freundlichen Umgangston an den Tag zu legen:

Behandeln Sie andere Nutzer so, wie Sie selbst behandelt werden möchten [2] (de.wikipedia.org/wiki/Kategorischer_Imperativ). Denken Sie immer daran, dass Sie es mit Menschen und nicht mit virtuellen Persönlichkeiten zu tun haben. Argumentieren Sie hart in der Sache und beziehen Sie sich auf belegbare Fakten. Argumentieren Sie aber nie mit persönlichen Angriffen oder Argumenten, die sich auf die Person beziehen. Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung. Versuchen Sie deshalb nie, Ihre Meinung anderen aufzuzwingen.


Verwenden von eigenen und fremden Fotos

Social Media Plattformen bilden einen Teil unseres Lebens ab. Rotkreuz-Arbeit ist für viele von uns ein ganz wichtiger Teil unseres Lebens. Mit Fotos auf Social Media Plattformen zeigen wir, was wir tun und worauf wir stolz sind. Wichtig ist, bei diesen Fotos Grundregeln zu befolgen, die sich aus den Grundsätzen des Roten Kreuzes und den rechtlichen Vorgaben ergeben. Selbstverständlich respektieren wir die Würde und die Rechte unserer Patienten, zeigen keine vertraulichen oder sicherheitsrelevanten Details und achten das Recht am eigenen Bild als Teil des Persönlichkeitsrechts (d.h. Fotos von Patienten, Kollegen oder anderen Personen nur mit deren Zustimmung hochladen). Wir sind uns auch bewusst, dass wir mit unseren Bildern einen Eindruck vom Rotkreuzleben vermitteln und gehen damit verantwortungsbewusst um. Wenn es um die Verwendung von fremden Fotos, Texten oder anderen Quellen und Medien geht, achten wir selbstverständlich auf das Urheberrecht. Hier darf oftmals nicht einfach kopiert und gepostet werden.


Datenschutz und Verschwiegenheitspflicht

Datenschutz und Verschwiegenheitspflicht sind wesentliche Elemente, die wir natürlich beachten. Gerade bei Kontakt zu Patienten und Hilfsbedürftigen haben wir diesen gegenüber besondere Verpflichtungen. Diese ergeben sich durch unsere Vertrauensstellung diesen Menschen gegenüber und durch die geltenden Gesetze. Insbesondere ist durch die Reichweite von sozialen Medien die Gefahr, durch zu viel Information identifizierbar zu sein, erheblich größer als bei Äußerungen in der Familie oder im Freundeskreis.



Best practice

  1. Botschafter: Wir verstehen uns als gute Botschafter für die Organisation und deren Ideale.
  2. Eigenverantwortung: Wir wissen, dass wir selbst für unsere Inhalt verantwortlich sind. Unsere digitalen Hinterlassenschaften bleiben oft noch für Jahre sichtbar und uns als Autor zugeordnet. Höflichkeit und Respekt sind daher soziale Grundlagen dieser Kommunikation.
  3. CNN, Mutter und der Chef: Wir schreiben nur, was wir auch auf CNN, zu unserem Chef oder unserer Mutter sagen würden. Vor dem Klick auf den Senden-Button lesen wir unsere Nachricht komplett durch und vergewissern uns, dass diese keine Missverständnisse entstehen können. Zorn, Ärger oder Frust sind keine guten Motivationen, um Beiträge zu erstellen.
  4. Offenheit: Wir nennen unseren richtigen Namen, identifizieren uns als Rotkreuz-Angehöriger und beschreiben unsere Funktion beim Roten Kreuz. Wir machen klar und deutlich, dass es sich um unsere persönliche Meinung handelt. Wenn wir zitieren, dann berufen wir uns auf Fakten, die wir (zum Beispiel durch Links) belegen können. Fehler gestehen wir ein und korrigieren diese.
  5. Vertraulichkeit: Geheimes bleibt geheim. Wir respektieren vertrauliche Informationen, die wir von Patienten und Patientinnen, aus der Organisation oder von unseren Kollegen erfahren.
  6. Respekt: Wir respekieren unsere Mitmenschen. Daher schreiben wir keine negativen Beiträge zu anderen Organisationen, Berufsgruppen, Nationalitäten oder anderen.
  7. Urheberrecht: Wir achten auf das Copyright und zitieren korrekt und nachvollziehbar. Bilder veröffentlichen wir nur mit Einverständnis der Abgebildeten.
  8. Spam: Wir versenden keine unerlaubten Werbenachrichten.
  9. Kritik: Interne Kritik ist erlaubt und erwünscht, bleibt aber intern.