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Die Geschichte des Roten Kreuzes

An einem Sommerabend des Jahres 1859 geriet der Schweizer Henry Dunant in die Überreste einer Schlacht. Sterbende und Verwundete wälzten sich im Dreck, Bitten, Stöhnen und Flehen von Zehntausenden war rund um den kleinen Ort Solferino in Norditalien zu hören.

Eine Schlacht, wie jede andere, eine Schlacht, der viele andere folgen sollten. Doch Henry Dunant wagte den Unterschied. Mit dem Ruf "Tutti fratelli" (Alle sind Brüder) sammelte er die Opfer der Schlacht ein, egal ob Opfer oder Täter, egal ob Verbündete oder Feinde.

Die Zeit war reif für Hilfe ohne Ansehen der Person. So wie Mahatma Gandhi mit Brille und Stock zum gewaltfreien Widerstand aufrief und Martin Luther King mit dem Ruf "I have a dream" (Ich habe einen Traum) die Welt aufrüttelte, so tat es der Schweizer Kaufmann an diesem Sommerabend.

In die Schweiz zurückgekehrt, verarbeitete er seine Erlebnisse in einem Buch: "Souvenir de Solferino - Erinnerungen an Solferino". Dunant beschrieb minutiös zerfetzte Körper und Amputationen, befragte Augenzeugen. Er zeigte die schreckliche Seite des Krieges, damals eher selten beschrieben. Und er forderte die Gründung von Hilfsgesellschaften für die Verwundeten über Landesgrenzen hinweg.

Dunant fand Gehör. Charles Dickens übersetzte Teile des Buches ins Englische, Florence Nightingale nahm es wohlwollend zur Kenntnis, Victor Hugo reagierte. Die Idee einer multinationalen Hilfsgesellschaft für die Opfer des Krieges ist nun 150 Jahre alt. Aus der Idee Henry Dunants ist die größte Hilfsorganisation der Welt geworden, die sich dem Humanitären Völkerrecht verpflichtet sieht. In jedem Land der Erde gibt es das Rote Kreuz oder eine der Schwestergesellschaften, z.B. den Roten Halbmond. Längst kümmern sich die Freiwilligen auch in Friedenszeiten um die, die Hilfe brauchen.