Sicherheit für die erste Fußball-Bundesliga: Rotes Kreuz tauscht sich über Sanitätsdienst in den Stadien aus
Während sich die Profi-Fußballer aktuell in der Sommerpause oder im WM-Einsatz befinden, laufen die Vorbereitungen für die Spiele der nächsten Bundesliga-Saison bereits auf Hochtouren. Auf Einladung des Münchner Roten Kreuzes trafen sich am 30. und 31. Mai 2014 alle Rotkreuz-Gliederungen, die den Sanitätsdienst in einem der Bundesliga-Stadien stellen, um sich gemeinsam über ihre Tätigkeiten auszutauschen. Tagungsort war die Münchner Allianz-Arena.
„Wir wollten mit den Kollegen aus anderen Bundesligastadien Einsatzstandards diskutieren und so die Qualität des Sanitätsdienstes steigern“, erläutert Volker Ruland, beim Münchner Roten Kreuz verantwortlich für die Einsatzplanung und selbst Einsatzleiter für die Münchner Arena.
Für die Verantwortlichen aus ganz Deutschland bot die Tagung vor allem eine gute Möglichkeit, die eigenen Einsatzkonzepte zu überprüfen. „Nicht nur der Verein, die Polizei oder der Sicherheitsdienst, auch wir müssen uns auf die neuen Begebenheiten in der ersten Bundesliga einstellen“, sagte etwa Dominic Arbeiter, Einsatzleiter des DRK in Paderborn. „Da ist es gut, die eigene Arbeit mit der in anderen Stadien abzugleichen und eventuell einige Details zu verbessern.“
Um über solche Details zu diskutieren, stellten in einem ersten Veranstaltungsblock Einsatzleiter aus den Stadien in Augsburg und Nürnberg ihre Sanitätsdienst-Konzepte im Detail vor. Von den örtlichen Begebenheiten über Einsatzkräfteplanungen bis hin zur Zusammenarbeit mit dem örtlichen Rettungsdienst wurden dabei alle wichtigen Aspekte präsentiert, die es von den DRK-Kräften zu berücksichtigen gilt.
In einem zweiten Teil der Tagung ging es anschließend um die Steigerung der Sicherheit im Fußball und die konkrete Qualitätsverbesserung der Sanitätsdienste. Dabei zeigte sich vor allem, wie wichtig die Kommunikation innerhalb der Einsatzkräfte, aber auch die Zusammenarbeit mit Polizei, Feuerwehr, Sicherheitsdiensten und den Vereinen ist. „Die Sicherheit im Stadion ist Teamwork“, bestätigt Volker Ruland. "Jede Organisation hat ihre eigene Perspektive, aber nur gemeinsam wird jedes Spiel ein Erfolg".
Die 35 Teilnehmer diskutierten intensiv und brachten jeweils ihre Erfahrungen und örtlichen Besonderheiten ein. Neben den Vorträgen gab es natürlich auch eine ausführliche Stadionführung. Und am Freitag Abend erörterten die Experten die Zwischenergebnisse in geselligem Rahmen beim gemeinsamen Abendessen.
"Ich freue mich, dass wir nach den Dortmunder Kollegen Gastgeber für die zweite Fachtagung in diesem Kreis sein durften", zieht Michael Schönberger Bilanz, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter des Münchner Roten Kreuzes. "Der Austausch ist lebendig und hilfreich, weil wir gegenseitig von unseren Erfahrungen profitieren. Von dieser Qualitätssteigerung profitieren letztlich die Vereine und vor allem die Stadionbesucher. Herzlichen Dank an den FC Bayern und die Allianz-Arena-Stadion-GmbH, die uns die Tagung in den Räumen der Münchner Arena inklusive Verpflegung kostenlos ermöglicht haben."
Bei den Fußballspielen in der Münchner Arena sind jeweils bis zu 60 ehrenamtliche Rotkreuzhelfer und drei Ärzte im Einsatz, um im Notfall professionelle Erste Hilfe für Besucher und Spieler zu leisten.