25-jähriger Wiesnbesucher überlebt offene Halsschlagaderverletzung nach Weißbierglasattacke
Beherztes Eingreifen von Rotem Kreuz, Polizei und Berufsfeuerwehr rettet Patient das Leben.

Gestern Abend um 22.48 Uhr in der Wiesn-Sanitätsstation. Mitten im ohnehin lebhaften Wachbetrieb ein Notruf, der dramatischer kaum hätte sein können: ein 25-jähriger Mann mit offener Schlagaderverletzung und hohem Blutverlust in Straße 4. Er soll nach einer Rempelei mit einem Weißbierglas am Hals attackiert worden sein.
Dr. Ulrich Hölzenbein (42), Kardiologe und Chefarzt des Münchner Roten Kreuzes, verliert keine Sekunde. Zusammen mit Lehrrettungsassistent Oliver Schütz (38) trifft er kurz danach am Einsatzort ein. Der Ort des Geschehens wird von zahlreichen Einsatzkräften der Polizei abgesichert. Mehrere Polizeibeamte knien um den stark blutenden Patienten. Einer drückt die Halsschlagader ab, so gut es geht, um einen weiteren Blutverlust zumindest zu begrenzen. Seine Kollegen wechseln sich mit ihm ab. Der Patient kämpft um sein Leben.
Die Erleichterung ist förmlich zu greifen, als Dr. Hölzenbein und Schütz am Einsatzort eintreffen. Sie nehmen sofort die notfallmedizinische Versorgung des Patienten auf. Eine große Hilfe sind weiterhin die Polizeibeamten, die alles tun, um die Blutung einzudämmen. Hölzenbein und Schütz haben beide Hände frei und beginnen mit lebensrettenden Maßnahmen. Wie ernst es um den Patienten in diesem Moment steht, wird klar, als dessen Atmung plötzlich aussetzt. Zusammen mit dem inzwischen eingetroffenen Notarzt der Berufsfeuerwehr leitet Hölzenbein sofort die künstliche Beatmung des Patienten ein und versetzt ihn danach in ein künstliches Koma. So versorgt und stabilisiert erfolgt der notärztliche Abtransport in die Chirurgische Klinik in der Nußbaumstraße. Dr. Hölzenbein bleibt beim Patienten bis zur Übergabe an ein Team von Spezialisten, die in einer Notoperation das Leben des Patienten retten.
Nach seiner Rückkehr in die BRK-Sanitätsstation begab sich Dr. Hölzenbein sofort in die benachbarte Wiesnpolizeiwache, um den beteiligten Beamten seinen Respekt und Lob auszusprechen: 'Ihr beherzter und tatkräftiger Einsatz vor dem Eintreffen der Notärzte war entscheidend dafür, dass der Patient noch am Leben ist. Bei einer Schlagaderverletzung geht es um Sekunden, da akute Lebensgefahr wegen des hohen Blutverlustes droht. Sie haben nicht gezögert, einzugreifen und das Richtige zu tun.'
Wieder einmal hat sich die bewährte Zusammenarbeit zwischen Rotem Kreuz, Polizei und Feuerwehr ausgezahlt.