20212021

Roland Ampenberger: Das Bergwacht Zentrum für Sicherheit und Ausbildung

Das Bergwacht-Zentrum für Sicherheit und Ausbildung (BW-ZSA) hat sich seit dem Start im Jahr 2008 zu einer namhaften Institution in der bayerischen Sicherheitsarchitektur und weit über die bayerischen Landesgrenzen hinaus entwickelt.

Dieser Funktionsbereich wird gemeinsam von der Bergwacht Bayern und der Stiftung Bergwacht betrieben.

Aufgaben sind der Betrieb des Bayerischen Hubschrauber-Simulationszentrums (BayHsZ) und die Organisation sowie verantwortliche Durchführung aller Aus- und Fortbildungsangebote der Bergwacht Bayern auf Landesebene.

Im Bayerischen Hubschrauber-Simulationszentrum (BayHsZ) trainieren neben der Bergwacht und den Luftrettungsbetreibern auch viele andere bayerische Einsatzkräfte der polizeilichen und nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr besondere Einsatzszenarien am Hubschrauber.

Der Freistaat Bayern unterstützt das Ausbildungszentrum im Rahmen einer jährlichen Betriebsmittelförderung und investiert so nachhaltig in die Sicherheit der Einsatzkräfte, Besatzungsmitglieder und Patienten.

Im Rahmen des Vortrags werden die notwendigen Schritte auf dem Weg zu dieser einzigartigen Einrichtung aufgezeigt und die Trainingsmöglichkeiten im aktuellen Ausbauzustand des BW-ZSA / BayHsZ vorgestellt.

 

Zur Person:
*02.12.1972 in München  

Dipl. Sozialpäd.
Sozialarbeit in beruflichen Schulen

Bildungsreferent / Bayerischer Landessportverband

Seit 2006 / hauptberuflich bei der Bergwacht Bayern / Landesgeschäftsstelle

Assistenz der Geschäftsführung

seit 2012  Kommunikation bei der Bergwacht Bayern / Leitung BW-ZSA, Vorstand der Stiftung Bergwacht

 

Dr. Klaus Burger: Gibt es ein Recht auf Rettung ?

Es werden immer wieder und aktuell vermehrt Fragen gestellt, ob die Retter in jeder Situation ausrücken und ihr Leben gefährden müssen. Hierzu gibt es mittlerweile flankierende politische Überlegungen, das Verhalten grob fahrlässiger Unfallverursacher zu sanktionieren.
Die Ausführungen beleuchten die Thematik, ob es ein unbedingtes Recht auf Bergrettung gibt, und ob die Retter ihr eigenes Leben riskieren müssen.
Zusammenfassend ist vorwegzunehmen: Es gibt keine Rechtsvorgaben, auf deren Grundlage man ein Recht auf vorbehaltlose Bergrettung einfordern kann. Das Recht auf Rettung bewegt sich im Spannungsfeld des gesetzlichen Rettungsauftrages und der Fürsorgepflicht des Einsatzleiters für die eingesetzten Retter.  Ein bedingungsloser Anspruch auf Rettung ergibt sich weder aus den Grundrechten und dem staatlichen Schutzauftrag, das Leben der Bürger zu schützen, noch aus den bayerischen gesetzlichen Vorgaben für den Rettungsdienst. Bergrettung ist keine bedingungslose Dienstleistung. So wie es dem Retter im Einsatz rechtlich nicht zumutbar ist, sich einer konkreten Lebensgefahr auszusetzen, so ist der Einsatzleiter Bergrettung geradezu verpflichtet, die eingesetzten Rettungskräfte vor einer konkreten Lebens- oder erheblichen Leibesgefahr zu bewahren. Im Klartext: Die Einsatzleitung im Bergrettungseinsatz hat die vorrangige Sorgfaltspflicht, das Leben und die erhebliche Gesundheit der Einsatzkräfte zu schützen.

 

Zur Person:

Dr. Klaus (Nik) Burger, wohnhaft Bad Reichenhall, Direktor des Amtsgerichts Laufen im Berchtesgadener Land, ehemaliger Ministerialbeamter und Staatsanwalt. Berg- und Flugretter, öffentlich-rechtlich bestellter Einsatzleiter Bergrettung Bayern, Landesausbilder Einsatzleitung, Leiter der Bergwacht Region Chiemgau. Seit über 40 Jahren alpine Unternehmungen, auch weltweit.Von 2008 bis 2018 Vorsitzender des Deutschen Gutachterkreises für Alpinunfälle. Fachgremium Alpinsachverständige IHK München/Oberbayern. Zahlreiche Publikationen und Vorträge insbesondere im Bergsportrecht.

 

Jörg Häusler: Die Bergwacht beim Waldbrandeinsatz

Der Klimawandel lässt sich nahezu täglich zu beobachten. Dürreperioden werden von Starkregenereignissen abgelöst. Dies trifft auch auf die die besondere Topographie Bayerns. (Mittelgebirge bis Hochalpin)

Brände in diesen Bereichen stellen die Feuerwehr vor besondere Aufgaben. Komplexe Vegetationsbrandbekämpfung stellt alle im Einsatz beteiligten Akteure vor große Herausforderungen.

In den letzten Jahren wird in mehreren Gremien an dieser Aufgabenstellung gearbeitet. Die Bergwacht Bayern spielt hier zusammen mit den bayerischen Feuerwehren eine große Rolle.

Fakt ist aber auch, dass wir auf diesem Gebiet erst am Anfang sind. Der Vortrag kann meist nur einen Blick in die Zukunft geben.

 

Zur Person:

Jörg Häusler, Geboren 1972 ist seit 30 Jahren bei der Bergwacht Bayern und war 25 Jahre Feuerwehrbeamter in verschiedenen Berufsfeuerwehren. Zu seinen Spezialgebieten gehört unter anderem der Bevölkerungs- und Katastrophenschutz, sowie die Vegetationsbrandbekämpfung. Jörg Häusler lebt in Schwangau im Allgäu und ist hier für die Bergwacht Füssen und die Feuerwehr Schwangau im Einsatzdienst. Zudem ist er für die Bergwacht Bayern unter anderen als Ausbilder und Landesbeauftragter für den Katastrophenschutz tätig.

 

Hans Penn: Der Wasserrettungszug der Wasserwacht im Einsatz

Vorstellung der Regionalen und Überregionalen Hochwasserrettungszüge der Wasserwacht Bayern. Darstellung des Einsatzwertes und der Aufgabengebiete am Beispiel der Jahrhundertflut 2013 in Deggendorf.

Ausblick auf die zukünftigen einsatztaktischen Herausforderungen aufgrund der klimabedingten Änderungen des Einsatzgeschehens (Sturzfluten, Winterhochwässer etc.).

 

Zur Person:

Beruf: Bauingenieur im Wasserbau, insbesondere Planung von Hochwasserschutzprojekten aktuell in Passau und Regensburg aber auch Sturzfluten wie Julbach
seit 1992 Mitglied in der Wasserwacht
Ausbilder Führungskräfte und Fachberater Hochwasserschutz
Stellv. TL der KWW München

 

Marcus Taubenberger: Brand auf 1.520 Meter Höhe - Obere Maxlrainer Alm

Die Maxlrainer Alm ist das ganze Jahr nicht mit normalen Verkehrsmitteln erreichbar. Die Ver- und Entsorgung erfolgt im Regelfall entweder über die Taubensteinbahn (von Oben) oder einen umfunktionierten Skilift (von unten). Alleine diese Rahmenbedingungen stellen besondere Herausforderungen an die schnelle und adäquate Zubringung von Hilfkräften und Material dar.

Die Einsatzzeit – Alarm um 02:27 – als auch der vorherrschende Winter, war eine zusätzliche Herausforderung für alle Einsatzkräfte.

Angefangen von der Zubringung der verschiedenen Einsatztrupps sowie des notwendigen Materials,  der Erkundung, und Evakuierung der vermeintlichen Personenanzahl, Logistik auf der einspurigen Bergstraße, bis hin zum geregelten Abtransport der Patienten / Übernachtungsgästen musste alles mit mehr als 100 Einsatzkräften koordiniert werden.

 

Zur Person:

 

Nicola Ullmann: Rettungshunde in der Wasserrettung

Rettungshunde werden beim BRK in vier verschiedenen Sparten ausgebildet. Es wird dabei zwischen Flächen- und Trümmersuchhunden, Mantrailern und Wasserortungshunden unterschieden.

Bei der Suche vermisste Personen am Wasser können auch Rettungshunde eingesetzt werden. Diese können helfen Verschwindepunkte zu finden, die Suchfläche einzugrenzen, das Risiko für Taucher minimieren und in unwegsamen Gelände am Uferrand vermisste Menschen aufzuspüren.

Eine Spezialausbildung durchlaufen die Wasserortungshunde. Die Hunde werden ausgebildet vom Boot aus Menschen unter Wasser aufzuspüren und anzuzeigen.

Dieser Vortrag kann eine Orientierungshilfe sein Rettungshunde sinnvoll in das Einsatzgeschehen zu integrieren.

 

Zur Person:

51 Jahre alt
Verheiratet, Patchworkfamilie mit 4 Kindern
IT Senior Business Analyst
2 Hunde Labrador Retriever

Im Bereich Rettungshundearbeit momentan stv Bezirksfachdienstleiterin, Bezirkslehrgruppensprecherin, Prüferin, Zugführerin, Ausbilder für Rettungshunde

  • 1990 – 2000      Ehrenamtlich im Rettungsdienst KV Miltenberg
  • 1999 – 2002      Hundeführerin beim DRK Babenhausen
  • 2003                   Gründung der Rettungshundestaffel Aschaffenburg
  • Seit 2003            Ausbilderin für Rettungshunde
  • Seit 2013            Mitglied der Landeslehrgruppe Bereich Wassersuche
  • Seit 2017            stv. Bezirksfachdienstleitung und Bezirkslehrgruppenleitung Rettungshundearbeit
  • Seit 2020            Prüferin für Rettungshunde

 

Simeon Wohlleber: Aktuell - Die Messerattake von Würzburg

Sogenannte lebensbedrohliche Einsatzlagen stellen, trotz der vergleichsweise umfangreichen Planungen im Freistaat Bayern, weiterhin eine große Herausforderung und Belastung für Einsatz- und Führungskräfte der Hilfsorganisationen dar. Die Messerattacke vom 25.06.2021 am Barbarossaplatz in Würzburg bildet hier keine Ausnahme auch wenn bereits umfangreiche Erfahrungen aus der Axtattacke vor fünf Jahren mit einfließen konnten. Neben der Betrachtung des Einsatzablaufes soll insbesondere auch die Einsatzorganisation und –taktik beleuchtet werden. Auch die internationale mediale Beachtung sowie die psychosoziale Versorgung von Betroffenen und insbesondere auch Einsatzkräften werden thematisiert.

 

Zur Person:

Simeon Wohlleber, geboren 1991 in Würzburg

  • 2010-2011 Zivildienst im Rettungsdienst und Beginn ehrenamtliches Engagement, Johanniter Würzburg
  • 2011-2015 duales Studium Wirtschaftsingenieurwesen und Industriekaufmann, Wirthwein AG / Universität Erlangen
  • 2015-2017 hauptamtlich im Rettungsdienst und Ausbildung zum Rettungsassistenten, Johanniter Würzburg
  • seit 2017 verschiedene leitende Funktionen im Hauptamt, zuletzt Sachgebietsleiter Bildung, Johanniter Würzburg
  • seit 2018 ehrenamtlich Sachgebietsleiter Bevölkerungsschutz / Bereitschaftsleiter, Johanniter Würzburg
  • seit 2018 Masterstudium Katastrophenvorsorge- und Management, Universität Bonn / BBK
  • seit 2020 zusätzlich zuständig für die Corona-Dienste und Mitglied des Krisenstabes, Johanniter Würzburg
  • Verbandführer, Einsatzleiter Rettungsdienst, Lehrrettungsassistent