Referenten 2007
Thomas Baum, Kreisverband Neu-Ulm des Bayerischen Roten Kreuzes
Thomas Baum
- 46 Jahre, verheiratet, zwei Kinder
- im Roten Kreuz seit 1974, seit 1984 im BRK
- seit 1988 als RKB im KV Neu-Ulm
- zunächst Schwerpunkt Breitenausbildung und Rettungsdienst,
später mehr K-Schutz. - Ausbilder EH, EH am Kind, San, langjährig auch Instruktor EH im Kreisverband Neu-Ulm, Betreuungsdienst, BNN, K-Schutz
- OrgL und Sprecher der OrgL im Landkreis Neu-Ulm
- Sprecher des Arbeitskreis K- Schutz im Landkreis Neu-Ulm
- Mitglied der Landeslehrgruppe Betreuungsdienst
- stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes Neu-Ulm
Das Illerhochwasser und seine Folgen - ein OrgL berichtet
Der Landkreis Neu-Ulm ist ein Flächenlandkreis. Er wir in seiner Länge
durch die Iller durchzogen. Im nördlichen Bereich liegt die Kreisstadt
Neu-Ulm. Hier mündet auch die Iller in die Donau. Vom Gefahrenpotential
wird die Iller sehr leicht unterschätz, jedoch bringt auch die Donau
ihre Risiken mit sich, wie die Hochwasser Situation 1999 an Pfingsten,
deutlich abgeschwächt im August 2000 und dann erneut im August 2005
gezeigt hatten.
So musste die DonauKlinik (Kreiskrankenhaus in Neu-Ulm) mit ihrer Lage
direkt an der Donau bereits zweimal komplett Evakuiert werden. Die
Schwierigkeit des Einsatzes für das BRK liegt in der ländlichen Strukur,
aber auch in der begrenzten Möglichkeiten an Einsatzpotiential.
Udo Burkhard, DRK - Landesverband Baden - Württemberg
Udo Burkhard
- geboren 1962, Essen
- verheiratet, 5 Kinder
- Gefahrgutberater
- 1977 Eintritt ins DRK, Kreisverband Olpe, Landesverband Westfalen-Lippe, tätig u.a. als Gruppenführer und EH-Ausbilder
- 1998 beruflicher bedingter Wechsel nach Baden-Württemberg,
Stationen: Kreisverband Ludwigsburg, Kreisverband Göppingen, jetzt Kreisverband Rottweil - seit 2004 Instruktor „Technik und Sicherheit“, Projektassistent in der Bundesarbeitsgruppe „Arbeitsschutz“
- seit 2007 Honorarkraft am DRK-Generalsekretariat, Team 23, Bereich Arbeitsschutz - Technik und Sicherheit
Einbindung des Fachdienstes Technik und Sicherheit in den Betreuungseinsatz: Ein praktisches Beispiel aus Baden-Württemberg
Die Gruppe „Technik und Sicherheit“ unterstützt als Dienstleister der Einsatzeinheit die anderen Fachgruppen beim Aufbau und beim Betrieb der notwendigen Infrastrukturen an der Einsatzstelle. Schwerpunkt dabei ist die Zusammenarbeit mit der Betreuungsgruppe.
Durch diese technische Unterstützung sind die anderen Fachgruppen in der Lage, sich auf ihre eigenen Aufgaben zu konzentrieren.
Bei Aufbau und Betrieb der notwendigen Einrichtungen und Anlagen ist die Gruppe „Technik und Sicherheit“ auch als Praxisanleiter in den anderen Fachgruppen und präventiv im Arbeitsschutz tätig.
Christa Glaser, DRK-Landesverband Bayerisches Rotes Kreuz
Christa Glaser
- Tätigkeit im BRK: Ich bin Ausbilderin für Grund- und Fachlehrgang BTD, BNN und Feldkoch
- Zum Zeitpunkt des Eishallenunglücks Fachdienstleiterin Betreuungsdienst im Kreisverband Berchtesgadener Land
Praxisbeispiel Betreuungseinsatz: Einsturz der Eissporthalle in Bad Reichenhall
In meinem Vortrag werde ich kurz die Chronologie des Unfallgeschehens erläutern.
Im Anschluss stelle ich den technischen Ablauf des BTD-Einsatzes dar, einschließlich einiger Daten und Zahlen.
Weiters möchte ich über die Zusammenarbeit des Betreuungsdienstes mit verschiedenen Hilfsorganisationen und Fachbereiche des Roten Kreuzes während des Einsatzes sprechen.
Volker Nachtmann, Kreisverband Erlangen-Höchstadt des Bayerischen Roten Kreuzes
Volker Nachtmann
- (geb. 1962, verh. 3 Kinder)
- Dipl.-Ing. (FH) Bauwesen
- Beamter bei der Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg
- Seit 1979 ehrenamtlich im Roten Kreuz, Kreisverband Erlangen-Höchstadt
- Rettungsassistent, Ausbilder Rettungsdienst, Organisatorischer Einsatzleiter und stv. Kreisbereitschaftsleiter
Praxisbeispiel Betreuungseinsatz:
Katastrophenalarm in Erlangen-Höchstadt - ein Erfahrungsbericht
Im Landkreis Erlangen-Höchstadt entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit (und ohne Vorwarnung) durch Starkregenereignisse ein Hochwasser mit der Folge des kompletten Zusammenbruchs jeglicher Infrastruktur in mehreren Ortschaften.
Bedingt durch die chaotischen Zustände entschloss sich das Landratsamt in jener Nacht eine Katastrophe zu erklären – für das Rote Kreuz in Erlangen-Höchstadt der größte ungeplante Betreuungseinsatz in seiner Geschichte.
Die Entwicklung dieses Schadensfalls, dessen Abwicklung – samt Problemstellungen - und die daraus resultierenden Erfahrungen, speziell mit den Randbedingungen „Strukturen und Ausrüstung des Roten Kreuzes – ein Einsatz für den Betreuungsdienst“, „Führung eines dezentralen Einsatzes“ und „Kommunikation im Einsatzfall“ sollen beleuchtet werden.
Dietmar Schubert, DRK-Landesverband Bayerisches Rotes Kreuz
Dietmar Schubert
42 Jahre, verheiratet, 1 Sohn
leitender kaufmännischer Angestellter im Gesundheitswesen
Ehrenamtliche Tätigkeit im DRK (Niedersachsen) seit 1979:
- JRK-Leiter 1979-1990
- Gruppenführer im Betreuungszug 1982-1991
- Kreisbereitschaftsführer 1990-1992
- Rettungsdienst 1982-1989 (1987-1989 HA)
- Ausbilder (EH, SMU, HLW) seit 1984
- Ausbilder im LV Niedersachsen seit 1987
Ehrenamtliche Tätigkeit im BRK seit 1992:
- Zugführer im Betreuungszug seit 1993 ab 2005 SEG-Führer
- stv. Bereitschaftsleiter 1993 bis 2001
- Bereitschaftsleiter seit 2001
- stv. Kreisbereitschaftsleiter 2001 bis 2005
- Bezirkslehrgruppe BtD BV ObB seit 1993
- Bezirksfachdienstführer BtD seit 1997
- Landeslehrgruppe 3 (BtD) seit 1997
- stv. Landesfachdienstführer seit 2005
- Kontingentführer BV ObB seit 2005
- Ausbilder im Bereich Betreuungsdienst, BNN und Führung
- Schwerpunkte: Entwicklung und Weiterentwicklung von Lehrinhalten/ -unterlagen und taktischen Einsatzkonzepten, taktische Einsatzführung
- Ausbildung: DRK/BRK kompl. Führungsausbildung, zusätzl. OrgEl (alt), KatS bis Zugführer zusätzl. ÖEL (2006)
Strukturen im Betreuungseinsatz – was gibt es neues? – Betreuungsplatz 500, DV 600, Reform SEG-Betreuung
Status Quo
- Die SEG Betreuung gem. SEG Richtlinie (BRK) und Beschluss der Landesbereitschaftsleitung vom März 2007
- Einbindung der Notfall-Nachsorge (PSU)
- Einbindung von Technik + Sicherheit
- Der Betreuungszug (BRK)
- Einbindung SEG-Bt in den BHP50 (BRK BV ObB)
- Die DV 600 als BRK-interne Dienstvorschrift, eine Fortschreibung der „alten“ KatS-Dienstvorschriften
- Die Standardeinsatzregel Betreuungsplatz 500 – BTP500 (BRK) als taktischer Ansatz zur Bewältigung von betreuungsdienstlichen Großlagen
Quo vadis Betreuungsdienst?
- Überplanung der taktischen Grundstrukturen
- Was plant der Bund? Finanzierung bis 2010 und dann?
- Einbindung des BtD in die Medical Task Force (MTF)
- Wie entwickelt sich der Betreuungsdienst im Roten Kreuz?
- Projektgruppe Betreuungsdienst beim DRK-Generalsekretariat
Matthias Schulze, Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes
Matthias Schulze
DRK Generalsekretariat
Team 23
Carstennstr. 58
12205 Berlin
030 / 85 404 - 399
Sachbearbeiter im Sachgebiet Zivil- und Katastrophenschutz des DRK-Generalsekretariates
- Ehrenamtliche Mitarbeit im DRK seit 1972, Arbeitsschwerpunkte Zivil- und Katastrophenschutz sowie Rettungsdienst.
- Seit 1981 hauptberufliche Tätigkeit in der Krankenpflege.
- Seit 1989 hauptamtlicher DRK-Mitarbeiter, zunächst 5 Jahre als Rettungsassistent im Rettungsdienst, danach Abteilungsleiter für Altenarbeit in einem DRK-Kreisverband.
- Ab 1999 Mitarbeiter im DRK-Generalsekretariat, Sachgebiet Zivil- und Katastrophenschutz.
- Mitwirkung in der strategischen Arbeitsgruppe „Zivil- und Katastrophenschutz“ des Bundesverbandes.
- Mitwirkung in der Projektgruppe des Pilotprojektes „Betreuungsdienst“ Strategie 2010plus
Betreuungsdienst und Medizinisch-pflegerischer Ergänzungsdienst im Zivil- und Katastrophenschutz des DRK
Vernetzung mit sozialen Diensten im Einsatz:
Was gibt es für Möglichkeiten im komplexen Hilfeleistungs-System des Roten Kreuzes und der Wohlfahrtsverbände?
Vor der Annahme, dass das Klientel des Betreuungsdienstes zukünftig vor allem die Menschen sind, die auch schon ohne ein Schadensereignis auf Hilfe der Sozialstrukturen und Wohlfahrtsverbände angewiesen sind, muss sich der Betreuungsdienst auf veränderte Aufgaben einstellen.
Hierfür ist es nahe liegend, materielle und fachliche Ressourcen der Wohlfahrtsarbeit zu nutzen. Dies macht allerdings gründliche vorherige Planung und Regelung nötig. Hierbei sind vielerlei formale Hürden aber sicherlich auch subjektive Vorbehalte auszuräumen, um ein funktionierendes Netzwerk zu schaffen.
Andererseits ist auch die Frage zu stellen, wie muss sich der Betreuungsdienst der Zukunft vorbereiten und aufstellen, um den Strukturen der Wohlfahrts- und Sozialarbeit als „kritische Infrastruktur“ in Katastrophen und Krisen die Weiterarbeit zu ermöglichen?