20172017

Referenten 2017

Dr. Rolf Erbe: Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin

Am 19.12 2016 wurden Einsatzkräfte zum einem Verkehrsunfall auf dem Berliner Breitscheidplatz alarmiert. Bald war klar, dass es sich hier um einen Anschlag handelte. Von enormer Wichtigkeit für die Sicherheit der Einsatzkräfte waren der erste Kontakt und Absprachen mit den Polizeikräften vor Ort. Es folgte eine Standard-Führungsorganisation und Abschnittsbildung. Feuerwehreinsatzkräfte sorgten für den Brandschutz und die Technische Rettung. Im Bereich Medizinische Rettung war die Einsatztaktik "Load and Go". Der Fokus des Vortrags ist auf das Tagungsthema Kommunikation gerichtet. Dazu gehören die Kommunikation auf der Anfahrt, die Schnittstelle zur Polizei, Kommunikation EL/OrgL RD/LNA/Leitstelle, aber auch Medienkommunikation und insbesondere der Einfluss Sozialer Medien. Der Vortrag schildert den Einsatzablauf mit aufgetretenen Problemen und schließt mit "Lessons Learned".

 

Zur Person:

Ausbildung:

Rettungssanitäter/anerkannter Rettungsassistent, Studium Maschinenbau Sicherheitstechnik, Sicherheitsingenieur, Promotion in Medizinwissenschaft,
Laufbahnprüfung gehobener feuerwehrtechnischer Dienst, Zugführer/Einsatzleiter Feuerwehr, Organisatorischer Leiter Rettungsdienst

Werdegang:

1979 Abitur, 1979-1981 Studium Rechtswissenschaft FU Berlin, 1981-1983 DRK Rettungsdienst, 1984-1989 Praktikum und Studium TFH/Beuth Hochschule Berlin, Seit 1989 bei der Berliner Feuerwehr in den Tätigkeitsbereichen als Wachabteilungsleiter, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Mitarbeiter bei der Fachaufsicht Rettungsdienst der Senatsverwaltung für Inneres, Fachbereichsleiter an der Rettungsdienstschule.

Seit 1990 Dozent und Lehrbeauftragter, Mitarbeit an Lehrbüchern, Veröffentlichungen (Rettungstechnik, Arbeitssicherheit, Einsatztaktik), Mitarbeit in Fachausschüssen und Arbeitskreisen.

Seit 2000 bei der Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienst-Akademie und seit 2013 zuständig für Fortbildungen besonderer Einsatzsituationen insbesondere MANV, Bedrohungslagen, Führungslehre, Seminare und Fachtagungen, Betreuung von Studenten und Facharbeiten sowie Mitarbeit an Forschungsprojekten.

Im Einsatzdienst tätig als Einsatzleiter Feuerwehr, Organisatorischer Leiter Rettungsdienst und Umweltdienst sowie als Pressesprecher der Berliner Feuerwehr.

Schwerpunkte:

Massenanfall an Verletzten und Ausbildung Organisatorischer Leiter Rettungsdienst, Einsätze in Bedrohungslagen, technische/medizinische Rettung, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, Fortbildung von Führungskräften.


Ehrenamtlich seit 1982 beim DRK, Kreisbereitschaftsleiter und jetzt Vorstand im Kreisverband Berlin-Zentrum e.V.

Marcus da Gloria Martins: Social media - Krisenkommunikation auf schmalem Grat

Krisenkommunikation in den sozialen Medien in hochdynamischen Einsatzlagen.
Leiter der Pressestelle des Polizeipräsidiums München, Herr Marcus da Gloria Martins, referiert über die wichtigsten Bausteine einer Krisenkommunikation: Schnell, Offensiv, Transparent, Ehrlich.

 

Zur Person:

Marcus da Gloria Martins, M.A. 1973 in Hürth geboren, ist derzeit Sachgebietsleiter im Präsidialbüro des Polizeipräsidium München und dort verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Seit 1992 war er in verschiedenen Funktionen bei Dienststellen der Nordrhein-Westfälischen und Bayerischen Polizei tätig. Von 2000-2002 absolvierte er ein Diplomstudium an der FH Köln und von 2011-2013 ein Masterstudium an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster.
Zuletzt war er im Bereich des Polizeipräsidiums München Leiter eines Kommissariats im Bereich Bandenkriminalität und einer Verkehrspolizeiinspektion.
Da Gloria Martins gilt als Fachmann für Themen mit Bezug auf kritische Infrastrukturen sowie Krisenkommunikation in größeren Schadenslagen. Als Verantwortlicher einer der größten polizeilichen Pressestellen sind seine Kernthemen die Intensivierung und der Ausbau der Bürger-, Mitarbeiter- und Medienkommunikation sowie die Einführung und Erprobung neuer Kommunikationskanäle.

    Frank Hoedt: Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin. Kommunikation unter besonderen Vorzeichen

     

     

    Zur Person:

     

      Uwe Kippnich: Social media im Krisenfall - Wie kann man Social media in der Stabsarbeit nutzen?

      In seinem Vortrag wird er darstellen, wie Inhalte aus Sozialen Medien effektiv genutzt und in Echtzeit auflaufende Informationen beobachtet, analysiert und bewertet werden können und welche Werkzeuge hierfür bereits zur Verfügung stehen. Auch wird kritisch hinterfragt wie in einem Stab, der nach der DV 100 strukturiert ist, beispielsweise im Sachgebiet 2 (Lage) die neuen Medien gewinnbringend für die Einsatzbewältigung genutzt werden können. Er wird auch einen Blick in die Zukunft wagen, wo die Reise hingehen wird.

       

      Zur Person:

      Uwe Kippnich (54) ist der Koordinator Sicherheitsforschung und angewandte Telematik beim Bayerischen Roten Kreuz. Als Autor- und Co-Autor veröffentlichte er verschiedene Fachpublikationen zu den Themen nationaler- und internationaler Katastrophenschutz, Rettungsdienst, Organisation- und Einsatztaktik, Telemedizin sowie ungebundene Helfer. Uwe Kippnich ist seit über 35 Jahren im BRK engagiert und hat in dieser Zeit verschiedene Führungs- und Leitungsaufgaben im haupt- und ehrenamtlichen Bereich übernommen. Im Rahmen von nationalen und internationalen Projekten der Sicherheits- und Versorgungsforschung beschäftigt sich Kippnich in den letzten Jahren verstärkt mit den Möglichkeiten der modernen Krisenkommunikation, sowie den Einsatz von sozialen Medien im Krisenfall.

        Thomas Klich: Der Busunfall auf der A-9 bei Münchberg am 03.07.17

        Bericht über den Busunfall am 03.07.17 auf der BAB 9 bei Münchberg, bei dem Hr. Klich als Organisatorischer Leiter eingesetzt war. Es soll ein Erfahrungsbericht über den Einsatz werden mit dem Schwerpunkt der Kommunikation, die trotz der punktuellen Lage eine Herausforderung darstellte und nicht zu unterschätzen war.

         

        Zur Person:

        Thomas Klich ist 38 Jahre alt und verheiratet.
        Seit 1986 im Bayerischen Roten Kreuz tätig. Inzwischen ist Klich dort als ELRD und OrgL in Stadt und Landkreis Hof tätig und Kreisbereitschaftsleiter des BRK Kreisverband Hof.

          Dr. Antonia Langhof: Informationsmanagement und Kommunikation in kritischen Lagen am Beispiel von Sanitätswachdiensten

          Der Vortrag fasst zunächst Forschungsergebnisse in Bezug auf innerorganisatorische Prozesse der Informationsgewinnung und -verarbeitung aus einer Vielzahl teilnehmender Beobachtungen während Sanitätswachdiensten bei Großveranstaltungen zusammen. Anschließend wird ein Vorschlag für ein Ausbildungsmodul „Lagebeurteilung und -meldung“ vorgestellt, der gemeinsam mit Vertretern von Hilfsorganisationen im Rahmen des Verbundprojekts „K3 – Informations- und Kommunikationskonzepte für den Krisen- und Katastrophenfall“ entwickelt wurde. Im Kern liegt dem Modul die Frage zugrunde, wie ehrenamtliche Einsatzkräfte zu einem möglichst frühen Zeitpunkt ihrer Ausbildung durch ein gezieltes Training in die Lage versetzt werden können, auch bei seltenen Ereignissen und in sogenannten Sonderlagen eine schnelle qualifizierte Lagebeurteilung vornehmen und anschließend alle relevanten Informationen strukturiert an Führungskräfte bzw. Leitstellenmitarbeiter übermitteln zu können. Das Ausbildungsmodul sieht dazu explizit vor, dass Führungs- und Einsatzkräfte gemeinsam ausgebildet werden und die Ausbildungsinhalte im Rahmen von Übungen gemeinsam trainieren.

           

          Zur Person:

          Dr. Antonia Langhof ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie und am Forschungszentrum L3S für Web Science an der Leibniz Universität Hannover im Verbundprojekt "K3 – Informations- und Kommunikationskonzepte für den Krisen- und Katastrophenfall. Erforschung integrierter organisatorischer und technischer Lösungen" (gefördert vom BMBF). Davor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bielefeld und der Hochschule für Wirtschaft in Luzern/CH. Sie promovierte an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld mit einer Arbeit zur Resonanz von Managementkonzepten in humanitären Hilfsorganisationen.

            Tim Saborowski: Miteinander reden im Einsatz - Team Ressource Management als hilfreiche Strategie bei der Führung von Einsatzkräften?

            Kommunikation ist die Voraussetzung für Zusammenarbeit zwischen Menschen. Ohne geht es einfach nicht. Auch bzw. grade im Einsatz wird ständig kommuniziert. Dabei geschieht hier Kommunikation nicht in einer Alltagssituation sondern unter erschwerten Bedingungen. Aus dem Team Ressource Management und der Human Faktors Forschung gibt es Vorschläge wie Kommunikation unter diesen Bedingungen gezielt und effektiv stattfinden kann. Diese sollen im Vortrag vorgestellt und hinsichtlich ihrer Nutzbarkeit für den Katastrophenschutz beleuchtet werden.

              Stefan Voßschmidt: Was geht wenn das Handy nicht mehr geht?

              Nach einer Darstellung der Nutzung und Bedeutung des Mediums werden Szenarien diskutiert, die zu einem Ausfall führen können und Probleme und Alternativen aufgezeigt.  Subjektive und objektive Faktoren sind bedeutsam. Praxisbeispiele  werden in einer Diskussion erörtert.  Stimmt der Satz: Wer es nicht schafft sich vorzubereiten, ist vorbereitet, es nicht zu schaffen?

              Zur Person:

              Nach Bundeswehrgrundwehrdienst Studium der Rechtswissenschaften, Philosophie, alten, mittelalterlichen und neueren Geschichte, Historischen Hilfswissenschaften Erwachsenenbildung und Katastrophenvorsorgemanagement an den Universitäten Bielefeld, Münster, Kaiserslautern und Bonn.
              1. und 2. juristisches Staatsexamen, Magister Artium (M.A.), Master of Arts.
              1993-2004 Referent und stellvertretender Referatsleiter der Referate Wirtschaftsverwaltung und innerer Dienst beim BKA Meckenheim. 2004-2009 Referatsleiter Interne Aus-, Fort und Weiterbildung, Einsatztraining. 2009-2012 Referent und stellvertretender Referatsleiter im Bundesministerium des Innern. Seit 06/2012 Dozent an der AKNZ: Rechtsfragen, Notfallvorsorge, Social Media, seit 06/16 Geheimschutzbeauftragter des BBK.

              Veröffentlichungen zu Rechtfragen des Bevölkerungsschutzes, Social Media und Spontanhelfer, Beteiligung an mehreren Forschungsprojekten, zB KUBAS, Teamwork

                Christian Zollner: Digitalfunk hilft helfen - wo kann der Digitalfunk helfen und wo muss ihm noch geholfen werden?

                Der Vortrag gibt einen aktuellen Sachstand zur Einführung des Digitalfunks. Es werden die momentanen Probleme der Bereiche Endgerät, Leitstelle und Alarmierung dargestellt und welche Maßnahmen zur Optimierung ergriffen werden.

                 

                Zur Person:

                Seit 2017
                Leitung – Stab Grundsatzangelegenheiten und Steuerungsunterstützung
                Feuerwehr, Einsatzführungsdienst, Freiwillige Feuerwehr, Werkfeuerwehr

                2011 bis 2017
                Abteilung Einsatzlenkung
                Informations- und Kommunikationstechnik

                2010 bis 2011
                Aufstiegsausbildung höherer feuerwehrtechnischen Dienst

                2007 bis 2010
                Abordnung zum Bayerischen Staatsministerium des Innern – Projektgruppe DigiNet
                Einführung Digitalfunk in Bayern

                1999 bis 2007
                Abteilung Aus- und Fortbildung
                Katastrophenschutz und Sondergebiete

                1997 bis 1999
                Ausbildung gehobener feuerwehrtechnischer Dienst