
Im Juli 2021 wurde Deutschland von einer der schwersten Hochwasserkatastrophen der letzten Jahrzehnte heimgesucht, bei der das Deutsche Rote Kreuz (DRK) eine zentrale Rolle in der Bewältigung spielte. Aufgrund der überregionalen Dimension des Einsatzes und dem kontinuierlichen Interesse an Evaluation und Verbesserung der Einsatzstrategien initiierte das DRK auf Bundesebene eine umfassende Auswertung des Hochwassereinsatzes, um die Zusammenarbeit des DRK-Gesamtverbandes bei zukünftigen DRK-Landesverbandsübergreifenden Großschadenslagen weiter zu verbessern. Ziel dieser Evaluation war es, durch eine systematische Erfassung und Analyse der Erfolge und Herausforderungen wertvolle Erkenntnisse zur Optimierung der strategischen und operativen Planungsprozesse zu gewinnen.
Hierbei sollten nicht nur Erkenntnisse gewonnen, sondern gezielt Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, die eine anschließende und kontinuierliche Implementierung ermöglichen. Die daraus resultierenden strategischen und einsatztaktischen Empfehlungen verdeutlichen das Entwicklungspotenzial des DRK, insbesondere im Hinblick auf die Rückbesinnung auf seine fundamentalen Prinzipien und Grundlagen. Daraus wurden Ansätze entwickelt, wie das DRK in Zukunft Großschadenslagen noch besser bewältigen und seine besondere Rolle als nationale Hilfsgesellschaft effektiv zwischen den Anforderungen staatlich koordinierter Einsätze und der humanitären Hilfe nach dem Maß der Not erfüllen kann.
In dem Vortrag werden sowohl dieser umfassende Evaluationsprozess als auch für die sich nun anschließenden Umsetzungsprozesse relevanten Rahmenbedingungen detailliert vorgestellt.
Zur Person:
Sabrina Bagus koordinierte zunächst die Evaluation des DRK-Hochwassereinsatzes 2021, bevor sie im August 2022 die Position der Gesamtkoordination Innovationstransfer im Team Sicherheitsforschung und Innovationstransfer übernahm. In dieser Rolle leitet sie den Umsetzungsprozess der Handlungsempfehlungen, die aus der Evaluation hervorgegangen sind, und verantwortet zudem das Sachgebiets Innovationstransfer. Hier werden Projektergebnisse aus der Sicherheitsforschung für spezifische Zielgruppen aufbereitet und praxisnahe Umsetzungskonzepte für den Verband entwickelt. Durch die Entwicklung und Erprobung innovativer Formate und Prototypen fördert sie die themenbezogene Vernetzung und unterstützt die praxisgerechte Anwendung von Forschungserkenntnissen im Verband. Zuvor engagierte sie sich mehrere Jahre ehrenamtlich als Sanitäterin und nahm an internationalen Einsätzen des DRK teil.